Kein Spülmittel ist umweltfreundlich in dem Sinne, dass die Inhaltsstoffe, selbst wenn sie aus natürlichen Stoffen gewonnen wurden, "gut" für die Umwelt wären. Aber man kann die Umweltbelastung stark reduzieren und als Markenprodukt für eine hohe Verbraucherakzeptanz sorgen. In diesem Sinne vergebe ich 5 Sterne für Pril Pro Nature Handspülmittel. Pril Pro Nature ist das erste mit dem "Blauen Umweltengel" ausgezeichnetes Öko-Handspülmitttel des deutschen Markführers Pril/Henkel. Es zeichnet sich durch die Verwendung von 100% Recycling-Kunststoff für den Flaschenkörper aus, wobei 50% des Recyclats aus sog. "Social Plastik" besteht. Näheres dazu weiter unten. Die reinigungsaktiven Inhaltsstoffe (Tenside) werden auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen hergestellt, wobei der Anbau der Pflanzen laut den Kriterien für den Blauen Engel ökologischen, sozialen und ökonomischen Anforderungen entsprechen muss. Das Produkt enthält laut Hersteller keine Stoffe tierischen Ursprungs. Das Spülmittel Pril Pro Nature scheint mir etwas dünnflüssiger als konventionelle Spülmittel-Konzentrate zu sein. Das Produkt ist auch nicht als Konzentrat deklariert, obwohl es in einer typischen 450ml Konzentrat-Flasche geliefert wird. Die Reinigungs- und Fettlösewirkung ist gut (ausprobiert mit diversen fettigen Bratpfannen, darin angebappten Fischstäbchen usw.) Der Geruch ist angenehm (Parfümierung wäre eigentlich überflüssig, aber die Nase spült halt mit). Die Haut scheint nicht zu leiden. Der Flaschenverschluss ist gut und praktisch mit dem Daumen zu bedienen, allerdings besteht er aus konventionellem Plastik. Anderen Rezensionen zufolge scheint er sich beim Paketversand schon mal öffnen zu können, wenn die Flasche nicht vernünftig gesichert wurde. Der Pril Pro Nature Flaschenkörper besteht laut Hersteller zu 100% aus recyceltem Plastik, wovon 50% aus sogenanntem "Social Plastic" stammen. Das ist Kunststoff, der in Entwicklungsländer von armen Menschen am Strand und an Land eingesammelt und an einer Annahmestelle fürs Recycling abgegeben wird. Im Gegenzug erhalten die Leute etwas Geld oder Sachleistungen (z.B. Stromaufladung fürs Handy). WICHTIG: "Social Plastic" wird im Gegensatz zu sog. Ocean Plastic, das meist gar nicht aus dem Meer geangelt wurde, KEIN Greenwashing vorgeworfen. Ich halte "Social Plastic" (der Begriff ist als Marke geschützt) für eine super Idee, die von einer Nichtregierungsorganisation namens "Plastic Bank" initiiert und organisiert wird. In armen Ländern fliegt jede Menge Altplastik herum und landet irgendwann in der Natur oder im Meer, weil der Kunststoff wertlos zu sein scheint. Die "Plastic Bank" gibt dem Altmaterial einen Wert und trägt dadurch zur Kreislaufwirtschaft bei. Umgekehrt braucht es Partner aus Industrieländern, welche diese Idee durch Verwendung des Social Plastic in ihren Produkten mit tragen. Die Wirkstoffformel besteht laut Hersteller zu 95,5% aus Inhaltsstoffen natürlichen Ursprungs, bei gleichzeitig hoher Fettlösekraft. Aktuell gibt es lediglich 11 Handspülmittel, die mit dem unabhängigen Umweltzeichen "Blauen Engel" für umweltfreundliche Produkte ausgezeichnet sind. Darunter sind freilich auch einige preiswerte Discountermarken, aber immerhin ist jetzt Henkel als Markenartikelhersteller mit entsprechend zertifizierten Produkten dabei (wobei sie freilich noch viele andere herstellen, die nicht so umweltschonend sind). Der "Blaue Engel" ist eines der bekanntesten Umweltzeichen und wird vom Bundes-Umweltministerium, dem Umweltbundesamt, der Jury Umweltzeichen und der RAL gGmbH getragen und vergeben.