Testfazit

Testnote

1,7

gut

Der Sony WH-1000XM5 hat sich vor allem äußerlich sehr verändert. Er wirkt schlanker, schicker und der Tragekomfort ist höher als bei den Vorgängern. Das smarte Noise-Cancelling ist dank der gut abdichtenden Ohrmuscheln noch besser geworden. Er holt den WH-1000XM4 klanglich ein, ohne ihn zu überholen: Der WH-1000XM5 gibt Musik sehr klar und schön kräftig wieder. Die präzisen Bässe dürften aber gern zurückhaltender sein. Der Raumklang "360 Reality Audio" ist ein spannendes Extra, das sich jedoch nur mit wenigen Titeln nutzen lässt. Die Testnote fällt trotz kürzerer Akkulaufzeit insgesamt knapp besser aus als beim Vorgänger und liegt gleichauf mit der von den Apple AirPods Max.

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Pro
  • Klarer Klang
  • Sehr gutes Noise-Cancelling
  • Sitzen sehr bequem
Kontra
  • Bässe zu vorlaut
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Sony legt das Topmodell unter seinen Kopfhörern neu auf. Die WH-1000-Serie hat bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass die Japaner ihr Handwerk verstehen. Mit tollem Klang, smarter Geräuschunterdrückung (Noise-Cancelling) und einer lange Akkulaufzeit überzeugten schon die Vorgänger WH-1000X bis WH-1000XM4. Der neue WH-1000XM5 soll die noch übertreffen. COMPUTER BILD hat den neuen Bluetooth-Kopfhörer getestet.

Die besten Bluetooth-Kopfhörer

Platz 1
Testsieger
Bang & Olufsen
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Platz 2
Sonos
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Platz 3
Philips
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Platz 4
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Platz 5
JBL
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JBL
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Platz 9
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Platz 10
Sennheiser
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Sony speckt ab

Sony WH-1000XM5 im Test: Farben
Welche Farbe darf es sein? Der WH-1000XM5 ist in Schwarz und in Silber erhältlich.
Foto: Sony
Sah der Sony WH-1000XM4 seinem Vorgänger und dessen Vorgänger noch zum Verwechseln ähnlich, kann das mit der fünften Generation des Kopfhörers nicht passieren. Beim Sony WH-1000XM5 ist das Verbindungselement aus Kunststoff zwischen Kopfbügel und Ohrmuschel einem schlanken Metallarm gewichen. Der Kopfhörer wirkt schlanker und erinnert ein wenig an den Bose NC 700. Beim Gewicht hat sich weniger getan, der WH-1000XM5 ist mit 249 Gramm 1 Gramm leichter als der Vorgänger. Er sitzt federleicht auf dem Kopf und fällt beim Hören kaum auf. Die Ohrpolster sind mit Schaumstoff gefüllt und mit Kunstleder bespannt. Er dichtet die Lauscher sehr effektiv ab. Der Anpressdruck ist angenehm, die Ohren heizen nach längerer Zeit nur wenig auf. Für sportliche Aktivitäten ist der Kopfhörer nur beding geeignet, da Sony vom Kontakt mit Schweiß oder Wasser abrät und der WH-1000XM5 etwas zu locker auf dem Schädel sitzt.

Auf den Punkt

Sony WH-1000XM5 im Test: Tasten
Der Sony WH-1000XM5 hat nur zwei Tasten. Lautstärke und Wiedergabe lassen sich über die Touch-Fläche an der rechten Ohrmuschel steuern.
Foto: Sony, COMPUTER BILD
Die Touch-Bedienung über die Seitenflächen kennt man von den Vorgängern und von anderen Bluetooth-Kopfhörern. Allerdings macht Sony seine Sache richtig gut. Die Flächen reagieren schnell und zuverlässig auf die Wisch- und Tipp-Eingaben, was die gesamte Bedienung sehr präzise macht. Für mehr Kontrolle bietet Sony die kostenlose Smartphone-App "Headphones Connect" (für iOS und Android) an. Wer einen der Vorgänger oder ein anderes Modell wie die In-Ears WF-1000XM4 sein Eigen nennt, kennt die übersichtliche App. Durch die Handy-Anwendung entfaltet der Kopfhörer erst sein volles Potenzial.

So geht schlaues Noise-Cancelling

Sony WH-1000XM5 im Test: Noise Cancelling
Im App-Menü wählen Nutzerinnen und Nutzer den gewünschten Umgebungsmodus für die jeweilige Situation aus. Den Rest macht dann der Kopfhörer.
Foto: Sony, Apple
Die smarte Geräuschunterdrückung ist ebenfalls vom Vorgänger bekannt und lässt sich mithilfe der App einstellen. Eingebaute Mikrofone fangen Umgebungsgeräusche ein, der Kopfhörer erzeugt daraus gegenläufigen Schall. Die daraus resultierende Wellenüberlagerung sorgt für Ruhe auf den Lauschern. Sony bohrt dieses Prinzip mit einem schlauen Kniff auf: In Verbindung mit der App erkennt der Kopfhörer, ob der Musikfan gerade joggt, sitzt, geht oder etwa mit der Bahn fährt. Je nach Situation wechselt er in den gewünschten Umgebungsmodus. Damit lässt sich der WH-1000XM5 beispielsweise so programmieren, dass er in der Bahn das Noise-Cancelling voll aufdreht, beim Joggen dagegegen Umgebungsgeräusche an die Ohren weitergibt. Im Test klappte das binnen Sekunden und war stets zuverlässig. Alternativ lassen sich Einstellungen für bestimmte Orte festlegen. Dafür nutzt der Over-Ear das GPS-Signal des Handys. Die Zuordnung unterschiedlicher Klangmodi zu bestimmten Orten klappt manuell und automatisch.

Da kommt kein Lärm durch

Das Noise-Cancelling der WH-1000XM5 ist nicht nur schlau, sondern auch sehr effektiv. Im Zusammenspiel mit den gut abschirmenden Ohrmuscheln hatten Baulärm, vorbeifahrende Autos oder diskutierende Kollegen keine Chance. Nicht einmal leises Eigenrauschen wie beim Vorgänger war hörbar, mit den extrem gut dämpfenden Apple AirPods Max kann sich der Sony problemlos messen. Ebenfalls gut ist der in Stufen einstellbare Tranzparenzmodus. Er ist quasi das Gegenteil zur Geräuschunterdrückung und verstärkt die Außengeräusche. Dadurch sind etwa Bahnansagen sehr gut hörbar. Sony stattet sein Top-Modell mit der "Speak to Chat"-Funktion aus. Sobald der Bügelkopfhörer erkennt, dass die Nutzerin oder der Nutzer sprechen, schaltet er in den Tranzparenzmodus. In der Theorie können die WH-1000XM5 dann selbst bei Gesprächen auf dem Kopf bleiben. Ob der Gesprächspartner das lustig findet, ist eine andere Frage.

Anders gut

Sony WH-1000XM5 im Test: 360 Reality Audio
Deezer gaukelt den Nutzern auf der Startseite eine große Auswahl an Titeln mit "360 Reality Audio" vor. Beim genauen Hinsehen finden sich nur abgespeckte Diskografien.
Foto: Deezer, Sony, Apple
Im Klangtest hält der Sony WH-1000XM5 das hohe Niveau des Vorgängers, auch wenn die Abstimmung etwas anders ausfiel. Der neue betont die Bässe zu deutlich, die ansonsten schön tief reichen und sehr präzise klingen – gleichzeitig besticht der Kopfhörer mit vielen Details. Stimmen gibt der Over-Ear-Kopfhörer klar, aber auch etwas kühl wieder. Gesang stand beim Vorgänger etwas mehr im Vordergrund, allerdings war dort das Klangbild insgesamt etwas weniger klar. Der AirPods Max klingt ebenfalls wärmer, jedoch weniger präzise. Der Sony WH-1000XM5 ist für das Raumklang-Verfahren "360 Reality Audio" geeignet. Zur Klangoptimierung können Musik-Fans ihre Ohren mithilfe der Smartphone-App fotografieren. Der Hintergrund: Die Ohr-Anatomie bestimmt maßgeblich die Klangwahrnehmung im Raum. Eine Band klingt zum Beispiel anders, wenn sie vor oder hinter einem spielt. Mit Kopfhörern gehen solche Differenzen verloren, weil sie die Schallwellen ohne Einflüsse der Außenohren und des Oberkörpers unmittelbar in die Gehörgänge schicken. Die Sony-App passt daher die Klänge aus den unterschiedlichsten Richtungen entsprechend der Ohren-Fotos an, sodass ein natürlicher Raumeindruck entsteht. Besonders bei Live-Aufnahmen fühlten sich die Tester mitten in die Konzerthalle versetzt. Es gibt jedoch einen Haken: "360 Reality Audio" erfordert speziell abgemischte Aufnahmen. Nur vier Musik-Streaming-Dienste bieten jeweils eine kleine Auswahl an, die größeren davon sind Deezer und Tidal.

Schon vorbei?

Sony WH-1000XM5 im Test: Tasche
In dem kleinen Fach verstauen Musikfans unter anderem das Ladekabel des Kopfhörers.
Foto: Sony, COMPUTER BILD
Beim Akkutest schaffte der WH-1000XM5 29 Stunden und 24 Minuten mit einer Ladung. Das sind neun Stunden weniger als beim Vorgänger, aber die AirPods Max (21 Stunden und 30 Minuten) und Bose QuietComfort 45 (23 Stunden und 37 Minuten) spielt er damit in die Tasche. Apropos Tasche: Sony hat die Tragehülle seines Kopfhörers überarbeitet, die nun ein wenig schicker wirkt. Die Form ist mehr an den Kopfhörer angelehnt. Die WH-1000XM5 lassen sich nicht wie die Vorgängermodelle zusammenklappen, wodurch das Etui ein wenig größer ist. In einem Fach unter dem Kopfbügel haben das USB-C-Ladekabel und ein mitgeliefertes Klinkenkabel (3,5 Millimeter) genügend Platz.

Sony WH-1000XM5 im Test: Fazit

Sony

WH-1000XM5

  • Klarer Klang
  • Sehr gutes Noise-Cancelling
  • Sitzen sehr bequem
  • Bässe zu vorlaut
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Der Sony WH-1000XM5 hat sich vor allem äußerlich sehr verändert. Er wirkt schlanker, schicker und der Tragekomfort ist höher als bei den Vorgängern. Das smarte Noise-Cancelling ist dank der gut abdichtenden Ohrmuscheln noch besser geworden. Er holt den WH-1000XM4 klanglich ein, ohne ihn zu überholen: Der WH-1000XM5 gibt Musik sehr klar und schön kräftig wieder. Die präzisen Bässe dürften aber gern zurückhaltender sein. Der Raumklang "360 Reality Audio" ist ein spannendes Extra, das sich jedoch nur mit wenigen Titeln nutzen lässt. Die Testnote fällt trotz kürzerer Akkulaufzeit knapp besser aus als beim Vorgänger und liegt gleichauf mit der von den Apple AirPods Max.

Sony WH-1000XM5: Preise und Verfügbarkeit

Ende Mai 2022 soll der Sony WH-1000XM5 in Silber und Schwarz in den Händlerregalen liegen. Der Startpreis beträgt 419 Euro.