Blackview MP60
TechStage.de
Thomas Joos ist Autor von mehr als 100 Fachbüchern und tausenden Texten. Er ist erfolgreicher Autor zahlreicher IT-Bücher für Microsoft Press, Addison Wesley, Markt und Technik, Data Becker, Springer-Vieweg und außerdem freiberuflicher Journalist für die Deutsche Presseagentur (dpa) sowie zahlreiche Zeitschriften und Portale. Thomas ist zudem Online-Trainer bei LinkedIn Learning. Mehr Informationen finden sich auf seinem Blog unter thomas-joos.com
Beim Blackview MP60 handelt es sich um einen Mini-PC mit Intel Jasper N5095 der 11. Generation. Mit der Ausstattung von bis zu 16 GB RAM und einer SSD mit 256 GB reicht der kleine PC für den Einsatz im Homeoffice und für Büroanwendungen. Windows 11 Pro ist bereits vorinstalliert.
Der Mini-PC ist ein brauchbares und kompaktes Gerät mit einer recht aktuellen Intel-CPU (Intel Celeron N5095 mit bis zu 2.90 GHz und 4 Kernen), genügend Arbeitsspeicher für Office-Anwendungen (8 GB oder 16 GB RAM, DDR4) und der Möglichkeit zwei Monitore mit UHD mit 60Hz anzuschließen. Das Gerät verfügt über zwei Speicherbänke. Ein Trusted Platform Module-Chip (TPM) ist auch dabei. Dadurch lässt sich auch die Windows-Laufwerksverschlüsselung Bitlocker nutzen. Diese ist Bestandteil von Windows 11 Professional.
Für Büroanwendungen und zum Surfen im Internet ist der Mini-PC ideal. Er eignet sich aber weder für Multimedia-Anwendungen noch zum Spielen. Das zeigt der eher mittelmäßige Wert bei PC Mark 10 von knapp 2300 Punkten. Ein modernes Laptop mit Core i5 der elften Generation kommt hier auf fast das Doppelte. Zum Streamen von Videos kann der Mini-PC eingesetzt werden, Videobearbeitung ist eher nicht sinnvoll, Bildbearbeitung mit Photoshop und Co ebenfalls nicht. Dazu fehlt dem Winzling dann doch etwas Leistung, schließlich ist der Grafikadapter ein Intel-Grafikchip auf der Hauptplatine (Jasper Lake 16 EU, 1 GB RAM). Wie er sich im Alltag schlägt, zeigt dieser Testbericht.
Den Blackview MP60 gibt es in Blau und Schwarz. Wenn das Gerät eingeschaltet ist, leuchtet die Ambiente-Beleuchtung in Blau, befindet sich Windows im Ruhezustand, wechselt die Leuchte zu Rot. Die Oberfläche wirkt hochwertig, sodass sich das Gerät auf dem Schreibtisch sehen lassen kann. Das Gerät wiegt gerade einmal 390 Gramm, weswegen es überall aufgestellt und leicht transportiert werden kann. Dazu kommt die sehr geringe Geräuschkulisse von unter 38 dB. Der Mini-PC ist auf dem Schreibtisch nicht zu hören. Durch das geringe Gewicht ist der PC auch als portables Gerät sinnvoll einsetzbar.
Neben 2x HDMI-Anschlüssen bietet der Blackview MP60 noch 2x USB 3.0 und 2x USB 2.0. Davon befinden sich jeweils ein Anschluss für USB 2.0 und USB 3.0 an der Seite, die restlichen Anschlüsse sind hinten angeordnet.
Dazu kommt ein herkömmlicher Gigabit-Netzwerkadapter. Eine Klinkenbuchse für Mikrofon und Headset ist ebenfalls hinten mit dabei, genauso wie eine Schnittstelle für ein Kensington-Schloss, um das Gerät vor Diebstahl zu schützen. Dadurch eignet sich der PC auch im Betrieb als Kiosk-Rechner mit öffentlichem Zugang oder für den mobilen Einsatz.
Weitere Schnittstellen fehlen. Es gibt weder Anschlüsse für Displayport noch einen Steckplatz für SD-Karten und auch keinen VGA- oder DVI-Anschluss. Da der Schwerpunkt aber auf Büroanwendungen liegt, reichen die Schnittstellen auf der anderen Seite auch aus. Immerhin lassen sich zwei Monitore anschließen. Wer das Gerät produktiv einsetzt, sollte sich aber gleich noch einen USB-Hub (Bestenliste) dazu bestellen, damit alle Geräte angeschlossen werden können. Mit Maus und Tastatur sind immerhin schon zwei der vier Adapter belegt.
Mit der Wifi-5-Schnittstelle (802.11 a/b/g/n/ac) (Realtek RTL8821CE Wireless) im Dualband mit 2.4GHz/5GHz kann der Blackview MP60 auch ohne Netzwerkadapter mit dem Netzwerk kommunizieren. Dazu kommt die Kommunikationsmöglichkeit per Bluetooth 4.2.
Die Ersteinrichtung von Windows 11 ist schnell abgeschlossen. Hier muss nur der Windows-11-Assistent durchgearbeitet werden, alles Weitere befindet sich bereits auf der SSD. Auf dem Gerät sind weder Bloatware noch sonstige Trial-Versionen installiert, sondern ausschließlich Windows 11 Professional.
Windows 11 Pro ist bereits vorinstalliert, allerdings noch nicht mit dem Update auf Windows 11 22H2, sodass erst eine kleine Aktualisierungsorgie ansteht. Diese dauert länger, als der Rest der Einrichtung, spielt für die Sicherheit aber eine wichtige Rolle. Bei uns hat die Aktualisierung zur neuen Version weit über eine Stunde gedauert.
Nach dem ersten Start sollte man zunächst ein paar Mal die Windows-Update-Funktion bemühen, um Windows 11 auf einen neuen und sicheren Stand zu bringen. Danach sollte ein Blick in den Gerätemanager gehen (devmgmt.msc), um sich zumindest die Treiber aufzuschreiben, die für eine Neuinstallation notwendig sind. Es ist kein Datenträger im Lieferumfang dabei. Daher ist es sinnvoll, sich alle Treiber bei den jeweiligen Herstellern zu besorgen.
Generell ist es auch sinnvoll, den Windows 11-Produktschlüssel zu sichern. Dazu gibt es im Internet verschiedene Tools, zum Beispiel „Magical Jelly Bean Keyfinder“. Dieser ist notwendig, um Windows 11 im Notfall neu installieren zu können. Die Installationsdateien lassen sich zwar bei Microsoft beschaffen, für die Installation ist aber ein Produkt-Schlüssel notwendig.
Beim Energieverbrauch ist der PC sparsam. Wartet der Computer auf seinen Start, verbraucht er etwa 0.7 Watt, im Standby von Windows 11 sind es 2 Watt. Im laufenden Betrieb kommt der Mini-PC auf etwa 30 bis 45 Watt, inklusive dem angeschlossenen Monitor.
Man kann ihn für 189 Euro mit 16/512 GB kaufen. Das ist für Windows 11 auch empfehlenswert, da bei mehreren geöffneten Anwendungen das Betriebssystem ansonsten ständig auf die SSD auslagern muss. Diese ist zwar recht schnell, aber immer noch langsamer als Arbeitsspeicher. Der Blackview MP60 lässt sich beim Speicher nachträglich auf bis zu 2 TByte aufrüsten und bietet eine Lesegeschwindigkeit von 500 MByte/s.
Zum Testzeitpunkt am 13. April 2023 kostete noch die 8/256-GB-Variante 190 Euro.
Der Blackview Mini-PC ist ein passables Gerät für das Surfen im Internet, dem Arbeiten mit Büroanwendungen und zum Streamen von Videos. Weniger geeignet ist der PC zur Bearbeitung von Videos oder Fotos oder für das Spielen von grafikhungrigen Spielen. Natürlich lassen sich weniger an die Hardware anspruchsvolle Games problemlos installieren und spielen. Ein paar mehr Schnittstellen wären sinnvoll, diese lassen sich mit einem USB-Hub aber ergänzen. Grundsätzlich ist das Gerät empfehlenswert.
Weitere Alternativen zeigen wir im Ratgeber Mini-PCs als Desktop-Ersatz ab 119 Euro: Windows, Linux oder Chrome OS.
Affiliate-Information
Bei den mit gekennzeichneten Links handelt es sich um Provisions-Links (Affiliate-Links). Erfolgt über einen solchen Link eine Bestellung, erhält TechStage eine Provision. Für den Käufer entstehen dadurch keine Mehrkosten.