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Kamine & Öfen

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Kamine & Öfen im Vergleich

  1. Welche Kamine und Öfen bietet der Markt?
  2. Design und Ausstattung
  3. Brennstoffe im Überblick
  4. Berechnung der Heizleistung
  5. Welche gesetzlichen Vorgaben gibt es?

1. Welche Kamine und Öfen bietet der Markt?

Öfen und Kamine bringen eine behagliche Atmosphäre in Dein Wohnzimmer. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen sind groß, was Bauart, Brennstoff, Heizleistung, Wirkungsgrad und Design angeht. Hier eine Übersicht:

  • Dauerbrandöfen, die die Glut über einen längeren Zeitraum hinweg halten, ohne dass Brennstoff nachgelegt werden muss
  • Eckkamine, um den Raum in einem Zimmer optimal auszunutzen
  • Elektrokamine mit künstlichen, aber täuschend echt aussehenden Flammen, die weder Rauch noch Asche produzieren
  • Ethanol-Kamine, die wie E-Kamine keinen Rauch und keine Asche entstehen lassen und mit flüssigem Bio-Ethanol oder – die sicherere Variante – mit Brenngel betrieben werden
  • Gaskamine, bei denen Du weder Scheite nachlegen noch Asche entsorgen musst; sie produzieren praktisch keinen Feinstaub
  • Kamineinsätze, die im Nachhinein in einen offenen Kamin eingepasst werden, um die Brennkammer zu schließen
  • klassische Kaminöfen, auch Schwedenöfen genannt, verkleidet mit Marmor, Edelstahl oder Grafit und mit einer Bodenplatte aus Metall, Keramik oder Glas
  • dekorative Mexikoöfen für den Garten, zum Teil mit integriertem Grillrost, auf denen Du Würstchen braten kannst
  • umweltfreundliche, effiziente Pelletöfen, die mit zusammengepressten Holzresten betrieben werden
  • Specksteinöfen, die mit ihrer hohen Wärmespeicherkapazität punkten
  • wasserführende Kaminöfen, die einen Teil der Wärme an den Raum abgeben und den anderen Teil in den Wasserkreislauf der Zentralheizung einspeisen

2. Design und Ausstattung

Du kannst Dein Ofenmodell Deinem Einrichtungsstil anpassen. So gibt es zum Beispiel Verkleidungen aus Kacheln und Naturstein, aus Speckstein, Keramik, Gusseisen und Stahl. Eine großzügige Atmosphäre vermitteln Ausführungen mit Panoramascheiben, durch die sich das Spiel der Flammen beobachten lässt. Wärme auf Knopfdruck liefern elektrische Exemplare mit Fernbedienung. Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, solltest Du auf das Qualitätszeichen DINplus achten. Damit werden über die DIN-Norm hinaus besondere Qualitätsmerkmale eines Produkts zertifiziert, zu denen beispielsweise Umweltverträglichkeit und Gebrauchstauglichkeit zählen.

3. Brennstoffe im Überblick

Als Brennstoffe dienen umweltfreundliches Brennholz, große Holzbriketts oder kleine Holzpellets, Gas, Öl oder Kohle. Die Wahl des Brennstoffs ist abhängig von der Bauart des Ofens und der gewünschten Energiebilanz. Unterschiede gibt es auch beim Preis. Holz oder Briketts aus Braunkohle sind oft preisgünstiger als Gas oder Öl. Braunkohlebriketts haben aber wegen des hohen Ausstoßes an Kohlendioxid und Feinstaub beim Verbrennen eine sehr schlechte Umweltbilanz. Zudem wird beim Abbau von Braunkohle gravierend in Natur und Umwelt eingegriffen.

Pellets finden ausschließlich in Pelletöfen Verwendung. Sie verursachen im Gegensatz zu Kohle keinen Schmutz und verbrennen CO2-neutral. Ebenfalls eine saubere Angelegenheit sind Ethanol-Kamine, die mit Flüssig-Ethanol oder Brenngel betrieben werden. Das Ethanol verbrennt rückstandsfrei und nahezu geruchlos. Beim Umgang damit sind aber einige Sicherheitsregeln zu beachten, damit keine Stichflammen entstehen. Außerdem müssen die Zimmer regelmäßig gelüftet werden.

4. Berechnung der Heizleistung

Um bei einem Kamin die richtige Wahl zu treffen, gibt es verschiedene Faktoren zu beachten. Das Gerät sollte nicht überdimensioniert werden, da bei der Verbrennung von Holz Sauerstoff verbraucht wird. Ist der Raum, in dem sich der Kamin befindet, zu klein und wird nicht ausreichend Frischluft zugeführt, sinkt die Sauerstoffsättigung der Luft. Für die Berechnung der Mindestgröße gibt es diese gängige Formel:

Pro erzeugtem kW werden etwa 4 m³ Luft benötigt.

Auch die Isolation des Zimmers spielt eine Rolle. Je nachdem, wie gut es gedämmt ist, definiert sich das Raumheizvermögen. Du kannst Dich grob nach folgender Formel richten:

Pro Quadratmeter Wohnfläche wird 0,1 kW Raumheizvermögen benötigt.

Beträgt die Wohnfläche also 80 m², sollte der Kamin mindestens 8 kW Nennwärmeleistung haben.

Auch das richtige Heizen darf nicht außer Acht gelassen werden. Denn daraus ergibt sich wiederum der Wirkungsgrad des Kamins, der in seiner Bedeutung oft unterschätzt wird. Er zeigt an, wie effektiv der Ofen den Brennstoff in Wärme umwandelt und wieder abgibt. Mit einem hohen Wirkungsgrad heizt Du nicht nur kostengünstig, sondern auch ökologisch sinnvoll. Dafür solltest Du für einen möglichst heißen Abbrand sorgen, wodurch weniger Schadstoffe ausgestoßen werden.

5. Welche gesetzlichen Vorgaben gibt es?

Bei Installation und Betrieb eines Kaminofens im Innenbereich müssen einige Vorschriften eingehalten werden. Diese sind im Bundes-Immissionsschutzgesetz festgehalten. Dabei dreht es sich vor allem um Brandschutz und Feinstaubausstoß. Für den Brandschutz sind bestimmte Abstände zu Wänden und Möbeln erforderlich. Der Feinstaubausstoß darf einen gewissen Wert nicht übersteigen. Einige Kommunen haben außerdem zusätzlich gesonderte Auflagen für den Betrieb eines Kaminofens. Vor dem Einbau solltest Du daher einen Schornsteinfeger beurteilen lassen, ob der Schornstein nutzbar ist und das Haus über die baulichen Voraussetzungen für das gewählte Ofenmodell verfügt. Der zuständige Schornsteinfeger führt die Abnahme des Kaminofens durch und wartet das Gerät in regelmäßigen Abständen.

Fachredakteurin: Franka Bauer

Glossar

Feinstaubemission

Die Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, kurz BImSchV, legt einen verbindlichen Grenzwert für den Ausstoß an Feinstaub bei Kaminöfen fest. Die Anforderungen für Kamine unterscheiden sich hier nach ihrer Heizleistung und müssen eingehalten werden. Die Verordnung sieht außerdem vor, in einem bestimmten Zeitraum errichtete Kamine und Öfen zu erneuern oder außer Betrieb zu nehmen. Für die Zulassung eines Kamins müssen Betreiber:innen einen Schornsteinfeger beauftragen.

maximale Heizleistung

Die Heizleistung gibt Auskunft über die Effizienz des Kamins und wird in Kilowatt (kW) gemessen. Eine Faustregel besagt, dass man mit 1–2 kW circa 10 m² normalen Wohnraum beheizen kann. Ausgegangen wird dabei von einem durchschnittlich gedämmten Normraum, der 2,40 m hoch ist und etwa 25 m³ Rauminhalt hat. Generell muss die Heizleistung den baulichen Gegebenheiten und der Qualität der Dämmung des Hauses entsprechen.

Scheibenspülung

Bei der Verbrennung von Holz oder Kohle entsteht immer Ruß. Beim Kontakt mit der Sichtscheibe schlägt sich dieser auf das Glas nieder und trübt die Durchsicht. Mithilfe einer Scheibenspülung wird dem entgegengewirkt. Dabei wird die Sekundärluft an der Sichtscheibe vorbeigelenkt und minimiert so den Kontakt des Feuers mit der Scheibe.

Verbrennungssystem

Das Verbrennungssystem beschreibt, wie die Luftzufuhr bei der Verbrennung im Kamin gesteuert und eingesetzt wird. Dabei tauchen die Begriffe Primär- und Sekundärluft auf. Gesteuert wird die Zuluft über Lüftungsschlitze, die von außen, meist über einen Metallschieber, bedient werden. Die Primärluft wird von unten in den Brennraum geleitet und zum Feuer geführt. Bei der Verbrennung von Holz sollte diese nur am Anfang zugeführt werden, bei Braunkohlebriketts wird meist ständig ein wenig Primärluft benötigt. Die Sekundärluft wird seitlich oder oberhalb der Scheibe bedient und strömt als Oberluft in den Brennraum. Einige Kamine wärmen die Oberluft in einem Hohlraum oberhalb des Brennraumes vor, was die Verbrennung zusätzlich unterstützt. Manche Hersteller bieten auch Kamine an, die mit Tertiärluft arbeiten. Dabei wird über zusätzliche Luftlöcher, etwa 20 bis 30 cm über dem Brennraum, Luft zugeführt. Das wirkt sich positiv auf die Emissionswerte aus und sorgt für einen optimalen Ausbrand.

Wirkungsgrad

Der Wirkungsgrad gibt an, wie viel Energie aus dem Brennstoff in Wärme umgewandelt und an das Zimmer abgegeben wird. Dabei spielen unter anderem das individuelle Heizverhalten und die Länge des Ofenrohres eine Rolle.