⚡🔌 Teurer Strom – Wie viel kostet eigentlich ein Kühlschrank oder der TV im Jahr? 💪

Strom wird nicht gerade günstiger und fast täglich erreichen uns neue Höchststände an der Leipziger Strombörse, die beim Endkunden richtig ins Geld gehen können. Aber mal Hand aufs Herz – wisst ihr, wie viel so ein Kühlschrank oder TV im Jahr kosten? 

Genau diese Frage haben wir uns auch gestellt und daher haben wir uns einmal mit Strommessgeräten auf die Spur nach Großverbrauchern im Haushalt gemacht. Besonders beim Thema Homeoffice könnten die anfallenden Stromkosten auch spannend werden, weil man ja „nur“ pauschal 5€ von der Steuer absetzen kann. Daher lasst uns mal loslegen…

Zum Einstieg etwas Zahlen-Wirrwarr

Bevor wir uns mit dem Thema beschäftigen, müssen wir leider erstmal in den Mathematikunterricht der 7. Klasse abweichen, denn nur so verstehen wir, wie der Stromverbrauch und die Kosten zu einem sinnvollen Betrag multipliziert werden können. Daher starten wir ganz simpel mit einem Beispiel und erklären so die Kosten.

4 Stunden TV-schauen täglich – Was macht’s?

Da ihr ja regelmäßig bei MyTopDeals nach Schnäppchen sucht, konntet ihr nicht widerstehen und habt euch den neuen LG OLED 65″-TV gekauft. Weil euch das Bild so umhaut, läuft der TV ca. 4 Stunden pro Tag. Im Durchschnitt verbraucht das Modell ca. 150 Watt und nun geht die Rechnerei los, denn euer Stromversorger stellt euch ja die Strommenge in kWh in Rechnung.

Bei Verivox habe ich mich einmal umgesehen und die aktuellen Kosten pro kWh mit 40 Cent angesetzt. [Stand 01.10.2022] Also haben wir „nur“ noch das Problem, dass wir von Watt zu kWh kommen müssen – und das geht wirklich leicht. Denn wir multiplizieren die 150 Watt mal 4 Stunden und kommen auf 600 Wattstunden pro Tag. Das Multiplizieren wir mit 365 Tagen (der Einfachheit halber schaut ihr jeden Tag fern!) und erhalten 219.000 Wattstunden. Jetzt verrutschen wir das Komma nach vorne und erhalten 219 kWh, welche mit dem aktuellen Preis multipliziert 87,60€ / Jahr ergeben. Zu schwer oder ging noch? 🙂

Nicht? OK, dann noch mal zusammengefasst:

  1. Verbrauch messen oder ablesen
  2. multiplizieren mit der täglichen Nutzungszeit in Stunden
  3. multiplizieren mit den Tagen pro Jahr
  4. Division durch 1000 (Umrechnung auf kWh)
  5. Multiplikation mit kWh-Kosten

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Wo gibt es denn die größten Verbraucher im Haushalt?

Ihr denkt, aufgrund der Vielzahl an elektronischen Geräten ist die Küche euer größter Verbraucher? – Jap, aber stimmt tatsächlich nicht, denn mittlerweile hat die Unterhaltungselektronik richtig an Fahrt aufgenommen und läuft eben deutlich länger. Im Detail verteilen sich die Verbraucher so, wenn wir davon ausgehen, dass Warmwasser nicht mit Strom erzeugt wird:

  1. 28% – Informationstechnik sowie TV und Audio
  2. 17% – Sonstiges
  3. 14% – Waschen und Trocknen
  4. 13% – Licht
  5. 11% – Kühl- und Gefriergeräte
  6. 9% – Kochen
  7. 8% – Spülen

Natürlich schwanken die Werte je nach Haushaltsgröße, verwendeten technischen Geräten und weiteren Faktoren. Für einen groben Überblick eignen sich diese Zahlen aber sehr gut und entsprechend erkennen wir hier auch, wo wir den größten Hebel zum Sparen ansetzen können.

3 Faktoren, die den Stromverbrauch beeinflussen

Die drei wesentlichen Faktoren für den Stromverbrauch schauen wir uns hier aber noch einmal im Detail an. Denn – wie bereits beschrieben – herrscht ja in jedem Haushalt von uns eine gewisse Individualität. Grundsätzlich lässt sich aber zusammenfassen, dass der Stromverbrauch nicht nur von der Anzahl und dem Alter der verwendeten Geräte abhängig ist, sondern auch von diesen Faktoren:

  1. Anzahl der Personen
    Denn durch mehrere Personen im Haushalt steigt in der Regel auch der Verbrauch – allerdings nicht linear. Der Grund hierfür ist recht simpel, denn Haushaltsgeräte wie Kühlschrank oder Waschmaschine werden gemeinsam genutzt. Allerdings kommt es vor, dass Unterhaltungselektronik eben parallel genutzt wird. Während ihr also am Rechner sitzt, guckt der Mitbewohner TV. 
  2. Die Wohnform – also ob es sich um ein Einfamilienhaus oder um ein Mehrfamilienhaus handelt
    Der Stromverbrauch in einer Wohnung ist Gegenzug zu einem Mehrfamilienhaus durchschnittlich fast 30 Prozent niedriger. Warum? Ganz einfach, denn in einem Eigenheim sorgen beispielsweise die Außenbeleuchtung, Gartengeräte wie Rasenmäher und Co. für höhere Kosten.
  3. Die Warmwasserbereitung
    Um fast 25 Prozent oder etwa 350 kWh jährlich, was Stromkosten von 140 Euro entspricht, erhöht sich der Stromverbrauch bei der Nutzung eines Durchlauferhitzers oder Boilers. Hier schlummert also einiges an Sparpotential.
Tipp Eine befreundete Minimalistin hat mir verraten, dass sie den Boiler immer eine Stunde vor dem Duschen auf 50°C hochheizt und ansonsten ausschaltet. Damit spart sie gut 5 kWh pro Woche!

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Hosen runter! Wie viel verbrauchen unsere Geräte denn nun und was kostet das im Jahr?

Ich muss zugeben, dass ich mich mit einem Messgerät bewaffnet quer durch meine gesamte Wohnung gearbeitet habe und dabei einfach mal alle möglichen Geräte (wenn ich an das Kabel kam) geprüft habe. Daher gibt’s in diesem Abschnitt eine wilde Übersicht mit den voraussichtlichen Jahreskosten für den Strom, wobei ich von den eingangs erwähnten 40 Cent pro kWh ausgehe. Eine Gliederung habe ich dabei nicht vorgenommen, wobei ich Geräte im Homeoffice einmal separat gekennzeichnet habe.

 

Abhängig davon, ob ihr beispielsweise überhaupt einen Wäschetrockner benutzt oder die Abzugshaube einschaltet, ergeben sich natürlich unterschiedliche Werte bei euch. Ich habe versucht bei der Nutzungsdauer einen Durchschnittswert für das gesamte Jahr zu finden. Daher gehe ich beispielsweise von 1,5 Stunden saugen pro Woche aus und habe dies auf 0,2 Stunden pro Tag gesetzt. 

Strom Tabelle

Der Stromverbrauch eines Durchschnitts-Tages

Die Werte in der Tabelle zeigen schon eine deutliche Tendenz, aber wie sieht eigentlich so ein „normaler“ Tagesablauf aus und wie viel verbraucht man an Strom? Das hat auch der Stromanbieter entega einmal getestet. Daher nutzen wir die Werte einmal und berechnen abschließend die entstandenen Kosten für den Tag.

Die Morgenroutine – 1,50 €

*gähn* Der Radiowecker klingelt und wird gequält ausgeschaltet. Der kleine Fiesling wird im Verlauf des Tages noch 0,02 Kilowattstunden (kWh) verbrauchen. Danach wird die Energiesparlampe eingeschaltet und verbraucht in der folgenden Stunde 0,01 kWh – übrigens genau so viel Strom, wie das Ladegerät der elektrischen Zahnbürste. 12 Minuten warm Duschen und föhnen schlägt danach dank Durchlauferhitzer mit 3,6 kWh und 0,12 kWh zu buche.

Das Küchenprogramm – 0,90 €

Schnell sechs Scheiben Toast in den Toaster macht 0,12 kWh und parallel kocht noch ein Liter Wasser für den Tee und verbraucht 0,1 kWh. Der Kühlschrank, der im Hintergrund sein Klagelied summt, verbraucht übrigens 299 kWh im Jahr und die Spülmaschine benötigt im ECO-Mode satte 1,04 kWh pro Spülgang.

Der Homeoffice-Tag – 0,68 €

Arbeit kostet Energie – nicht nur uns, denn der Rechner läuft dabei sieben Stunden durch und verbraucht 0,63 kWh, der Router konsumiert 0,12 kWh/Tag und der Laserdrucker hat im Stand-by satte 0,8 kWh verbraten. Da fallen die zwei Kaffee aus dem Vollautomaten mit jeweils 0,07 kWh schon kaum noch ins Gewicht.

Das Feierabendprogramm – 1,94€

Haben wir nicht erst Wäsche gewaschen? – Nun ja, dann eben erneut 8 Kilogramm in die Maschine. Bei 60° verbraucht der Waschgang satte 1,26 kWh, also etwa doppelt so viel, wie beim 30-Grad-Programm. Der Trockner konsumiert danach noch einmal 1,55 kWh und die leckere Ofen-Lasagne, die gerade so herrlich duftet, brauchte dafür 1,6 kWh. Die zwei Stunden TV (0,25 kWh) und die drei Stunden Leselampe (0,18 kWh) sind dabei wieder die geringsten Verbraucher. Zum Glück hat der Letzte an das Ausschalten gedacht. 😀

Fazit

Wow! – hättet ihr erwartet, dass so ein Durchschnittstag mal eben 5€ an Strom kostet? :O Mit jeder neuen Messung war ich gleichzeitig erschrocken und auch ernüchtert – ein Wechselbad der Gefühle sozusagen. Wer hätte gedacht, dass ich alter Sparfuchs das beim Thema Stromverbrauch erhalte? Nun ja, ich bin jedenfalls sensibilisiert für zukünftige Anschaffungen und habe auch schon mehrere Geräte für eine komplette Stromabschaltung installiert, um so weiter Strom zu sparen.

Wie geht’s euch? Was hat euch am meisten überrascht und zieht ihr jetzt auch Geräte im Standby ab oder schaltet die Verteilerleiste aus? Schreibt es uns in die Kommentare! 

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